Optische Täuschung - Visuelle
Nachwirkungen
Diese Form der optischen Täuschung
nehmen wir auf den ersten Blick nicht wahr. Erst wenn wir das Objekt über einen längeren
Zeitraum, zum Beispiel 30 Sekunden, betrachten und dann auf eine helle Fläche schauen,
erscheint es verändert.
Die Farben des Objektes haben sich gewissermaßen "umgedreht". Es wird in seinen
Komplementärfarben dargestellt. Diese Form der optischen Täuschung erzeugt ein negatives
Nachbild. Die optische Täuschung funktioniert aber auch umgekehrt: Bei einem schnellen
Wechsel von hellem Objekt auf dunklen Untergrund kann man ein positives Nachbild sehen.
Wenn Sie
30 Sekunden auf die schwarze Lampe und dann auf eine helle Wand oder ein Blatt Papier
blicken, können Sie die Glühlampe zum Leuchten bringen. |
Optische Täuschung - Verzerrung
Bei Verzerrungen der Form, Größe oder
Länge sind wir uns der falsch gedeuteten Wahrnehmung bewusst, nachdem wir sie schon
einmal gesehen haben. Trotzdem ist es auch danach schwer, sich des Gegenteils bewusst zu
werden. So führen z.B. die nachfolgenden Kombinationen bestimmter geometrischer Figuren
und Objekte dazu, dass wir eine andere Form als in Wirklichkeit vorhanden wahrnehmen.
Die beiden Kreise sind eigentlich mit senkrechten
Linien ausgefüllt. Weil sie jedoch von nach links und rechts geneigten Linien umgeben
sind, werden die vertikalen Linien durch das Auge in die Gegenrichtung geneigt. |
Das
abgebildete Quadrat ist perfekt, doch die kreisförmigen Linien, die es durchschneiden,
lassen uns eine leicht konkave Form wahrnehmen. |
Bei
diesem Bild scheint der hintere Balken durch die Perspektivenwirkung größer als der
vordere Balken zu sein. Tatsächlich sind beide exakt gleich lang. |
In der
Abbildung scheinen die linken zwei Zentimeter kürzer als die rechten zu sein. Trotz des
Beweises durch die Messeinheit unterliegen wir der optischen Täuschung. |
Optische Täuschung - Wechselwirkungen
Bei Wechselwirkungen soll bestimmt
werden, welcher Teil einer Figur näher beim Betrachter liegt. Da der gesehene Teil aber
scheinbar einmal im Vordergrund und einmal im Hintergrund zu liegen scheint, liegt hier
eine Selbsttäuschung in der perspektivischen Wahrnehmung vor.
Die Wechselwirkung suggeriert uns auch, in zweidimensionalen Figuren plötzlich
dreidimensionale Gegenstände zu erkennen, wie beispielsweise beim abgebildeten
doppeldeutigen oder Neckerschen Würfel.
Neckersche
Würfel |
Was aussieht wie zwei Quadrate mit
Verbindungslinien, wird sofort als Würfel gedeutet. Aber es gibt zwei mögliche
Versionen: ist der Würfel nach vorne oder nach hinten gestülpt? Mit etwas Übung kann
man beide Möglichkeiten hin und her springen lassen.
Optische Täuschung - Mehrdeutige
Darstellungen
Mehrdeutige Darstellungen beruhen auf der
Tatsache, dass in einem Bild verschiedene Figuren oder Objekte zu erkennen sind. Häufig
sieht man auf den ersten Blick nur ein Bild. Hat man auch die weiteren erkannt, ist es
weder möglich, den Blick nur noch auf eine einzelne Figur zu richten, noch kann man beide
Bilder gleichzeitig sehen.
Was
erkennem Sie in diesem Bild: einen Mann, der Saxophon spielt oder die Silhouette einer
Frau? |
In
diesem Bild kann man zwei, einander zugewandte Gesichter im Profil sehen oder ein Gesicht
in der Frontalansicht. |
In
dieser mehrdeutigen Figur kann man zwei Gesichter sehen: ein junges Mädchen und ein alte
Frau. |
Die junge Frau schaut nach links, ihr
Kinn ist gleichzeitig die Nase der alten Frau. Die alte Frau blickt nach links unten. Das
rechte Auge der alten Frau kann als Ohr des jungen Mädchen gesehen werden. Und
schließlich ist der verkniffene Mund der Alten die Halskette der Jungen.
In
diesem Bild kann man sowohl einen Hasen (Blick nach rechts) als auch eine Ente (Blick nach
links) erkennen. |
Optische Täuschung - Vexier- und
Phantombilder
Bei Vexierbildern wird der eigentliche
Hintergrund durch Konturierung oder Betonung in den Vordergrund gesetzt, so dass die Figur
schwieriger zu erkennen ist.
Setzt man jedoch geistig die nicht konturierten Einzelteile zusammen, tritt die Figur in
den Vordergrund. Hat man sie einmal erkannt, sieht man nur noch das tatsächliche Bild.
Wenn man sich bei dieser Abbildung auf
die Zwischenräume konzentriert, kann man sehr schnell das Wort WEST lesen.
Bei Phantombildern hingegen scheint man Objekte zu sehen, die in Wirklichkeit gar nicht
vorhanden sind. Dies entsteht zum Teil durch gleichmäßige Lücken zwischen Figuren, in
die das Gehirn bei der Wahrnehmung einen Gegenstand hinzuinterpretieren versucht.
Das Phantombild scheint zudem räumlich vor der abgebildeten Figur zu stehen.
Obwohl
man hier ganz deutlich ein Quadrat erkennt, sind auf dieser Zeichnung nur vier
Kreissegmente abgebildet |
Die
sichtbaren Kreise zwischen den Linien sind eigentlich gar nicht vorhanden. |
Es
existieren gar keine Punkte zwischen den einzelnen Quadraten. Sie sind eine optische
Täuschung |
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