Muskelprotze und Grüner Star?
Bärenstarke Typen brechen
Rekorde in den unglaublichsten Disziplinen: Mit reiner Muskelkraft zerreißen sie
Telefonbücher, brechen Nägel oder sie ziehen Eisenbahnwaggons mit den Zähnen. Dass
dadurch Verletzungen im Rücken, an den Gelenken oder am Gebiss entstehen, können wir uns
gut vorstellen. Doch Kraftsport als Feind der Augen?
Das Stemmen von Gewichten trimmt den Körper, kann aber den Augen schaden. Zu diesem
Ergebnis kommen brasilianische Forscher, die bei 30 gesunden Männern im Alter zwischen 18
und 40 Jahren während des Hanteltrainings den Augeninnendruck überprüften. Es stellte
sich heraus, dass bei 9 von 10 Probanden der Druck im Auge anstieg besonders dann,
wenn der Sportler während der Übung den Atem anhielt. Ein erhöhter Augeninnendruck gilt
als einer der Hauptrisikofaktoren für Grünen Star. Diese Krankheit kann zur Erblindung
führen, wird sie nicht frühzeitig erkannt und behandelt.
Sollen wir also den Hanteln künftig den Rücken kehren? Dass
hierfür kein Grund besteht, zeigte der Tages-Anzeiger in einem selbst gestarteten
Feldversuch. Darin relativiert er die Studienergebnisse aus Lateinamerika postwendend und
stellt fest: Wer nicht zu schwere Gewichte verwendet und während der Übung bewusst
atmet, kann seinen Augeninnendruck gar senken.
Wichtig zu wissen ist jedoch, dass Grüner Star meist
schmerzfrei verläuft. Dies hat fatale Folgen: Realisiert der Betroffene, dass mit seinen
Augen etwas nicht stimmt, ist es oft zu spät. Der zu hohe Augeninnendruck kann dann den
Sehnervenkopf bereits geschädigt haben. Dies führt dazu, dass das Gesichtsfeld immer
kleiner wird. Dieser Sehverlust kann meist nicht mehr rückgängig gemacht werden. Aus
diesem Grund ist eine frühzeitige Kontrolle beim Augenarzt wichtig. Bei bis zu zehn
Prozent der über 40-Jährigen ist der Augeninnendruck erhöht. Mit dem Alter nimmt das
Risiko, an Grünem Star zu erkranken noch zu.
Quelle: |
www.pfizer.ch |