Augenärztliche Vorsorge für wen und wann?
Milliarden von Rechenvorgängen pro Sekunde, sechs Muskeln im Zusammenspiel und Empfangsstation für 80 Prozent aller Wahrnehmungen: Unsere Augen sind Hochleistungsorgane. Deshalb haben sie auch besondere Beachtung nötig: Vorsorge ist angesagt.
Tritt eine Krankheit auf, bedeutet das meist eine
Beeinträchtigung des Sehvermögens und damit einen enormen Verlust an Lebensqualität.
Schon Kleinstkinder können von einer Sehschwäche betroffen sein, die ohne Therapie für
den Rest ihres Lebens bestehen bleibt, mit gravierenden Folgen für Ausbildung und Beruf.
Doch so weit muss es nicht kommen. Denn wenn ein Kind schielt oder schlecht sieht, lässt
sich das in der so genannten Prägephase bis zum Alter von etwa sechs Jahren normalerweise
mit einer Brille und weiteren augenärztlichen Therapien ausgleichen eine
rechtzeitige Diagnose vorausgesetzt.
Es sind also die gezielten Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt, die maßgeblich die
Leistungsfähigkeit und Sensibilität der Augen bis ins Alter erhalten helfen. Für
einige Untersuchungen gibt es Zeitfenster oder bestimmte Intervalle", sagt Prof.
Bernd Bertram, zweiter Vorsitzender des Berufsverbands der Augenärzte (BVA).
Gewisse Untersuchungen wie etwa die Glaukomvorsorge und gewisse Behandlungen müssen
genau dann oder in bestimmten Abständen stattfinden, um langfristige Schäden des
Augenlichts zu verhindern." Wer sollte nun wann zur Vorsorge gehen? Kinder mit einem
hohen Risiko für Augenprobleme also zu früh Geborene, Kinder mit verzögerter
Entwicklung oder solche, die Geschwistern mit Sehfehlern haben sollten im Alter von
sechs bis zwölf Monaten mindestens einmal auf Fehlsichtigkeiten oder Schielen untersucht
werden, raten die Fachleute vom Berufsverband der Augenärzte. Für alle Kinder empfehlen
sie eine solche Untersuchung mindestens einmal im Alter zwischen 30 und 42 Monaten.
Doch Vorsorgeuntersuchungen betreffen nicht nur Kinder: Auch im Erwachsenenalter sind sie
nach Expertenmeinung ratsam. So sollten motorisierte Verkehrsteilnehmer nach Erwerb des
Führerscheins einmal jährlich ihr Sehvermögen testen lassen: Überprüft wird dabei
neben der Sehschärfe auch das Gesichtsfeld, das Dämmerungs- und Farbensehen sowie die
Blendungsempfindlichkeit.
Eine Glaukom- Vorsorgeuntersuchung sollte man ab dem 40. Lebensjahr alle zwei Jahre in
Anspruch nehmen, zu einer regelmäßigen Untersuchung der Netzhautmitte zur
AMDFrüherkennung wird ab dem 55. Lebensjahr geraten.
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