Späte Schiel-Op
Nicht selten zögern erwachsene Patienten eine notwendige Schiel-Op hinaus. Was genau ihre Gründe dafür sind, hat jetzt ein Augenärzte-Team in den USA unter die Lupe genommen.

Die Untersuchten hatten ein Durchschnittsalter von 45,7 Jahre, wobei der jüngste 18, der älteste Patient 86 Jahre alt war. Durchschnittlich ließen sie zwischen dem Auftreten des Schielens (Strabismus) und der korrigierenden Operation 19,9 Jahre verstreichen. Zu den Hauptgründen dafür gehörte, dass ihnen niemals ein Augenarzt zu einem derartigen Eingriff geraten hatte (27 Prozent), dass die Patienten auf eine solche Empfehlung nicht eingegangen waren        (23 Prozent) oder dass der Patient vorher auch ohne operative Maßnahmen für ihn zufriedenstellend behandelt worden war (13 Prozent). Nur sechs Prozent der Befragten hatten schlechte Erfahrungen mit anderen chirurgischen Eingriffen gemacht und schoben deshalb die Schiel-Op vor sich her. Genauso viele Patienten hatten von ihrem Augenarzt hören müssen, dass eine Operation ihren Zustand nicht verbessern, wohl aber verschlechtern könne, und hatten deshalb lange davon Abstand genommen. Chirurgische Maßnahmen bei Strabismus würden also von Patienten, die durchaus davon profitieren könnten, oft viel zu lange hinausgeschoben, fassen die Wissenschaftler ihre Ergebnisse zusammen – etwa die Hälfte dieser Verzögerungen könnte vermieden werden, wenn sowohl Ärzte als auch Patienten besser über Möglichkeiten und Nutzen eines solchen Eingriffes informiert wären.

 

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